„Qualitätsdiskussion statt Strukturdiskussion notwendig“
„Die Schulen in NRW müssen in erster Linie wieder Schulen sein und nicht Experimentierfeld einer ideologisch geführten Bildungspolitik.“ – deutliche Worte mit denen der direktgewählte Landtagsabgeordnete Marcus Optendrenk der CDU seine bildungspolitischen Ansichten verdeutlichte. Schulleiter Lothar Josten, Lehrer der Liebfrauenschule, die Schüler und ihre Eltern luden ihn und die anderen Kandidaten zur Landtagswahl Tanja Jansen (SPD), Rene Heesen (GRÜNE) und Dietmar Brockes (FDP) ein, um am 27. April gemeinsam über die Themen Innere Sicherheit, Inklusion und G8 bzw. G9 zu sprechen.
Trotz ihrer unterschiedlichen Parteimitgliedschaft waren sich die Landtagskandidaten in Bezug auf die Innere Sicherheit zunächst darin einig, dass die Polizei im Kreis Viersen personell besser aufgestellt werden muss. Marcus Optendrenk ergänzte, dass eine personelle Aufstockung alleine die vorhandenen Probleme, wie z.B. hohe Einbruchszahlen, nicht lösen werden. „Durch die Grenzlage sind die Fluchtwege für Einbrecher ins Ausland kürzer. Die rechtlichen Befugnisse wie verdachtsunabhängige Kontrollen, eine anforderungs- und zeitgemäße technische Ausstattung und eine personelle Aufstockung sind daher absolut notwendig.“ Beim Thema Inklusion plädierte Optendrenk für eine ideologiebefreite Bildungspolitik. „Jeder Schüler und jeder Schülerin hat seine persönlichen Stärken und Potentiale. Deshalb muss jedes Kind in NRW in seinen Fähigkeiten gefördert werden. Ihnen müssen die Möglichkeiten geboten werden, ihre Potentiale zu nutzen. Diese Förderung und ebenso die gesellschaftliche Teilhabe dürfen jedoch anderer Schüler und Lehrer nicht belasten“, führte Optendrenk fort. Dementsprechend sprach Optendrenk sich auch für den Erhalt der Förderschulen und mehr Sonderpädagogen an inklusiven Regelschulen aus. Diese sollen Schüler, Lehrer und Eltern zusätzlich unter die Arme greifen und so eine gelungene Inklusion ermöglichen. Kritik von Seiten der Schüler, Eltern und Lehrern der Liebfrauenschule regte sich vor allem bei der Diskussion darum, ob das Abitur nach acht oder neun Jahren an den Sekundarschulen abgelegt werden soll. Die Kritik war für alle Kandidaten nachvollziehbar. Marcus Optendrenk zeigt Verständnis: „Auch Politik verläuft nicht immer linear. Daher ist es nun notwendig, eine einvernehmliche Lösung mit allen Beteiligten zu finden.“ In seinem Abschlussstatement unterstrich der Nettetaler, man müsse bildungspolitisch endlich die Schulstrukturdiskussion durch eine Schulqualitätsdiskussion ablösen.